Treffen mit Südniedersachsen Fotoausstellung mit Bildern von Wolodymyr Ogloblin und Olena Dolzhenko im Grenzdurchgangslager
Pittoreskes Fachwerk und bilderbuchhafte Landschaften - die großformatigen Bilder zeigen Eindrücke aus der Region zwischen Harz und Weserbergland meisterhaft mit der Kamera eingefangen durch den ukrainischen Fotografen Wolodymyr Ogloblin und seine Kollegin Olena Dolzhenko. Fast 20 dieser Aufnahmen sind unter dem Titel „Treffen mit Südniedersachsen“ als kleine Sonderausstellung des Museums Friedland im Foyer des Sozialen Dienstes im Grenzdurchgangslager Friedland (Haus 3) zu sehen.
Bis zum Kriegsbeginn leitete Wolodymyr Ogloblin in Charkiw eine Fotoschule. Als dann eine Bombe das Gebäude zerstörte, habe er gemerkt, dass es nicht mehr weitergeht und sei einfach losgefahren mit nichts als zwei Kameras und einem Laptop im Gepäck. Angekommen ist er in Einbeck. Der Fotograf, der aufgrund seines Alters „nicht mehr in der Armee“ helfen konnte, kämpft mit dem, was er am besten kann, mit Bildern. „Der Krieg hat mich in einen Schockzustand versetzt. Nur das Fotografieren hat mich am Leben gehalten.“
Nach Ausstellungen zur Ukraine und seiner Heimatstadt Charkiw vor und nach der Zerstörung zeigt „Treffen mit Südniedersachsen“ nun erste Eindrücke einer Kulturlandschaft, die den 68-Jährigen in Teilen an die Ukraine erinnert. Beim Fotografieren lernt Wolodymyr Ogloblin Land und Leute kennen und nimmt die Zuschauer:innen mit auf diese Reise. Diese Ankommenserfahrung verbindet ihn mit den Bewohner:innen des Grenzdurchgangslagers Friedland.
Die Ausstellung, die noch bis Mitte September in Friedland bleibt, ist auch für Gäste außerhalb des Lagers geöffnet. Interessierte Besucher:innen werden unter 05504 803 -100 um vorherige Anmeldung gebeten.