- So, 28.08.2022
Aktionstag Vielfalt, Toleranz & Engagement
 […] - Mi, 24.08.2022
Vortrag & Gespräch
Wege aus der Unsichtbarkeit.Russlanddeutsche zwischen „sowjetischem Gepäck“ und postmigrantischer Gesellschaft
In der Geschichte der Russlanddeutschen spiegelt sich die Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts. Hierfür steht insbesondere der 28. August 1941 – mit ihm begann die Umsiedlung von rund 900.000 Menschen nach Sibirien und Kasachstan. Rund 350.000 Menschen kamen in Arbeitslager (trudarmija), mindestens 150.000 von ihnen verloren ihr Leben.
Im Vortrag von PD Dr. Hans-Christian Petersen werden die Ereignisse rekapituliert und im Zusammenhang der stalinistischen Politik der Zwangsumsiedlungen, aber auch des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941, verortet. Zugleich wird der Blick in die Gegenwart und Zukunft gerichtet: Was bedeutet das „sowjetische Gepäck“, das die Menschen mit in die Bundesrepublik brachten, bis heute für ihr Selbstverständnis? Wie wirkt sich der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine auf sie aus? Und welche Perspektiven gibt es, russlanddeutsche Erfahrungen zukünftig in einer postmigrantischen Gesellschaft präsent zu halten?
PD Dr. Hans-Christian Petersen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) in Oldenburg und Dozent an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
 […] - Sa, 18.06.2022
Fluchtpunkt Niedersachsen
Gespräch mit Zeitzeug*innen
Die Geschichte und Entwicklung Niedersachsens sind eng mit den Themen Migration und Zuwanderung verbunden. Mehr als 50 Prozent der heute hier lebenden Menschen haben einen familiären Bezug zu Flucht, Deportation und Vertreibung.
In Fortsetzung der 2021 begonnenen Veranstaltungsreiche "Fluchtpunkt Niedersachsen" wollen sich Zeitzeug*innen am 18. Juni miteinander und mit den Gästen einer öffentlichen Gesprächsrunde über ihre Erfahrungen austauschen. Menschen, die vor Jahrzehnten hier in Norddeutschland ankamen, und Menschen, die erst seit wenigen Jahren hier leben, gehen gemeinsam auf Fragen ein, die die Öffentlichkeit in den letzten Jahren sehr stark bewegt haben. Persönliche Perspektiven, Fragestellungen und Impulse werden das Gespräch bereichern.
Unten finden Sie eine Aufzeichnung des Gesprächs.
 […] - Mi, 15.06.2022
„Ich war ein Wolfskind“
Lesung und Zeitzeug*innengespräch mit dem Wolfskind Ursula Dorn
Als Achtjährige erlebt Ursula Dorn die Zerstörung ihrer Heimatstadt Königsberg hautnah mit. Um dem Hungertod zu entkommen, flieht sie nach Litauen. Dort bettelt sie als sogenanntes Wolfskind, bis sie 1948 aufgegriffen und in die sowjetische Besatzungszone transportiert wird. Im November 1953 fasst Ursula Dorn schließlich den Entschluss zur Flucht in die BRD. Über Marienfelde und Hamburg gelangt sie nach Nordrhein-Westfalen.
Seit 1972 lebt Ursula Dorn in Niedersachsen, wo sie nach langer Zeit eine Heimat gefunden hat. Als Zeitzeugin erinnert sie an das, was sie in acht Jahrzehnten erlebt und durchgemacht hat. Die Zeitzeugin liest aus ihren Büchern „Ich war ein Wolfskind aus Königsberg“ und „Das Wolfskind auf der Flucht“. Das Gespräch wird moderiert von dem Historiker Dr. Christopher Spatz. Der Eintritt ist frei. […] - Di, 24.05.2022
True Warriors
Kabul, 11. Dezember 2014. Bei der Premiere eines Theaterstücks über Selbstmordanschläge sprengt sich ein 17 Jahre alter Junge in die Luft. Manche Zuschauer klatschen zunächst – sie halten die Explosion für eine besonders realistische Inszenierung. Erst als Panik ausbricht, verstehen sie, was passiert ist. Der Dokumentarfilm True Warriors von Niklas und Ronja von Wurmb-Seibel erzählt die Geschichte der Schauspieler und Musiker, die an diesem Tag auf der Bühne standen. Sie wollten mit ihrem Stück über Selbstmordanschläge ein Zeichen setzen gegen den Terror, der ihre Gesellschaft zerfrisst. Als der Schock der Gewalt sie ein zweites Mal trifft, entscheiden die Künstler, sich mit aller Kraft ihrer Ohnmacht entgegenzustellen.
Nach dem Film laden wir zu einem Gespräch mit dem Regisseur Niklas von Wurmb-Seibel und Qais Hatefi, der den Anschlag überlebte, ein. Der Eintritt ist frei.
Hier finden Sie eine Anfahrtsbeschreibung zum Kino.
- Sa, 21.05.2022
Uraufführung der sinfonischen Komposition „FLUCHT“
Benefizkonzert in der St. Norbert Kirche Friedland
Eine musikalische Uraufführung der besonderen Art wird am 21. Mai 2022 um 19 Uhr in der St. Norbert Kirche Friedland zu erleben sein: „FLUCHT“ ist eine sinfonische Dichtung des Kasseler Komponisten Dr. Ulli Götte. Auf Einladung der katholischen Pfarrei Maria Königin des Friedens Göttingen und des Museums Friedland wird er das Konzert mit Musiker*innen des Youth World Music Orchestra selbst dirigieren.
Musikalisch greift das Stück die Schicksale von fünf Geflüchteten auf, die zu unterschiedlichen Zeiten im Grenzdurchgangslager Friedland angekommen sind. Ihre Wege aus Russland, Ungarn, Chile, Vietnam und Syrien wurden aus Biografien und Interviews des Museums Friedland recherchiert. So unterschiedlich die Gründe ihrer Flucht auch sind: Allen gemeinsam ist die Erfahrung vom Verlust der Heimat und eines ungewissen Neubeginns.
Auszüge aus diesen Lebensgeschichten werden von einem Sprecher vorgetragen. Der Eintritt zum Konzert ist frei. Am Ausgang wird um Spenden zugunsten der Ukrainehilfe von Caritas International gebeten.
Unten finden Sie einen Mitschnitt des Konzertes.
 […] - Mi, 16.02.2022
Live aus dem Foyer:
Musikalische Fluchtgeschichten – Talkabend mit MusikWie aus Interviews und Museumstexten eine Komposition entstanden ist, erzählt uns der Kasseler Komponist Ulli Götte bei einem Talkabend im Foyer des Museums Friedland am 16. Februar um 19 Uhr. Mitgebracht hat er seine aktuelle sinfonische Komposition "Flucht", die im Mai in Friedland uraufgeführt werden soll und auf fünf Fluchtbiografien basiert.
Musikalisch wird das Stück die Schicksale von Menschen aufgreifen, die zu unterschiedlichen Zeiten im Grenzdurchgangslager Friedland angekommen sind. Einige von ihnen werden auch in der Ausstellung erzählt, andere hat Götte aus den zahlreichen im Zeitzeugenportal versammelten Interviews ausgewählt. Die Gründe für ihre Flucht oder Gefangenschaft sind ebenso unterschiedlich wie die politischen Umstände in den Herkunftsländern: Viele Wege aus Russland, Ungarn, Chile, Vietnam und Syrien führten ab 1945, in den 50er und 70er Jahren oder auch ab 2015 nach Friedland. Allen gemeinsam ist die Erfahrung von Verlust der Heimat und einem ungewissen Neubeginn. Um einen Einblick in seine jüngste Komposition zu geben, hat Ulli Götte drei Musiker des Youth World Music Orchestra mitgebracht, die eine kammermusikalische Fassung für Violine, Viola und Violoncello vortragen werden.
Von instrumentalen Kostproben umrahmt, wird der promovierte Musikwissenschaftler im Gespräch mit unserer Museumspädagogin Angela Steinhardt auch über die vielfältige Arbeit des Zentrums für interkulturelle Musik berichten, das er 2017 in Kassel gegründet hat. Die Gesprächsrunde bildet den Auftakt eines Kooperationsprojekts, in dessen Rahmen das Zentrum für Interkulturelle Musik und das Museum Friedland u.a. auch musikalische Workshops für Bewohner*innen des Grenzdurchgangslagers anbieten und auf diese Weise zu Begegnungen einladen möchten.
Unten können Sie einen Mitschnitt der Veranstaltung sehen.
 […] - So, 07.11.2021
Fluchtpunkt Niedersachsen
Ankommen: Gestern - heute - morgen
2. Gespräch mit Zeitzeug*innnenSeit 1950 sind mehr als 4,5 Millionen Aussiedler*innen und Spätaussiedler*innen aus Mittel- und Osteuropa sowie aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland gekommen. Rund 353.000 davon leben heute in Niedersachsen. Das entspricht etwa 4,5 Prozent der Bevölkerung des Bundeslandes. Dazu kommen rund 200.000 jüdische Zuwandernde aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, die in Deutschland seit 1991 eine neue Heimat gefunden haben. Diese beiden Gruppen stehen im Mittelpunkt unseres zweiten Zeitzeug*innengespräches am 7. November in Hannover.
Die Geschichte von jüdischen Zuwandernden und Spätaussiedler*innen weist trotz vorhandener Unterschiede viele Parallelen auf. Im Grenzdurchgangslager Friedland begegnen sie sich auf dem Weg der Einwanderung nach Deutschland. Das Zeitzeug*innengespräch, initiiert vom Museum Friedland und den Landesbeauftragten für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler sowie für Migration und Teilhabe, schafft erneut die Gelegenheit, einander zu begegnen und gemeinsam in den Diskurs rund um das Thema der Erinnerungskultur zu treten.
Das Gespräch findet im Königlichen Pferdestall (Appelstraße 7) Hannover statt. Der Eintritt ist nach vorheriger Anmeldung per E-Mail an veranstaltungen@museum-friedland.de und unter Beachtung der 2G-Regel frei.
Einen Mitschnitt der Veranstaltung finden Sie unten.
 […] - Mi, 03.11.2021
Live aus dem Foyer:
Migration und ArbeitAm 30. Oktober 1961 schlossen die Türkei und Deutschland ein Anwerbeabkommen. Arbeitsmigration wurde gezielt gefördert – und führte zu unserer vielfältigen Gesellschaft heute. Im Museum Friedland nehmen wir dieses Datum zum Anlass, uns mit dem Thema „Migration und Arbeit“ auseinanderzusetzen: Im Gespräch mit unserer wissenschaftlichen Volontärin Anna Weßling diskutieren Dr. Peter Birke vom Institut für Soziologie der Universität Göttingen und Kenan Emini vom Roma-Center e.V. die Arbeitssituation(en) von Migrant*innen, Arbeitsbedingungen, Aufenthaltsfragen und Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Unten finden Sie einen Mitschnitt dieser Veranstaltung.
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