Die Nissenhütte in Friedland
und die Herausforderung an Nutzung und Erhalt
Die Nissenhütte im Lager Friedland repräsentiert die Anfangsphase des Lagers. Neben Zelten und einem Stallgebäude dienten ab Oktober 1945 zunächst 17 dieser Wellblechbaracken der Registrierung, ärztlichen Versorgung, Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen und Schutzsuchenden.
Mit der Verlegung des Lagers auf die Anhöhe nördlich der Leine prägten Nissenhütten weiterhin das Bild vom Lager: ca. 220 Nissenhütten wurden in den folgenden Jahren aufgestellt. Im Wesentlichen wurden sie als Unterkünfte für Lagerbewohner*innen und Mitarbeiter*innen, Waschräume, Kindergarten oder Kleiderkammer und Kapelle genutzt. Ab den 1950er Jahren wichen sie nach und nach den Holzbaracken, bis sie schließlich ab 1965 mit einer Ausnahme verschwanden.
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Grenzdurchgangslagers fand die letzte vorhandene Nissenhütte 1995 ihren neuen Standort an exponierter Stelle im Grenzdurchgangslager Friedland und erfuhr damit eine Wertschätzung als erhaltenswertes Bauelement der Lagergeschichte.