- Wed, 15.02.2023
In den Häusern der anderen: Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen
Lesung mit Karolina Kuszyk
Nach dem zweiten Weltkrieg mussten Hunderttausende ihre Heimat in den früheren deutschen Ostgebieten im heutigen Polen verlassen. Ihre Häuser wurden neu bezogen, oftmals von Menschen, die selbst einen Flüchtlingshintergrund hatten. Karolina Kuszyk hat sich auf die Spuren dieser Häuser und Menschen begeben. Die deutsch-polnische Autorin berichtet vom Umgang mit dem "Zurückgelassenen" sowie von großen Unsicherheiten, von Hass, Wut, Angst und Scham.
Die Lesung ist eine gemeinsame Veranstaltung mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Göttingen.
- Thu, 19.01.2023
Die letzte Lücke
Filmabend
Während des Zweiten Weltkrieges verschleppten die Deutschen mehr als 13 Millionen ausländische Zivilist:innen und machte sie zu Zwangsarbeiter:innen. Wiktoria Delimat war eine von ihnen. Im Alter von 13 Jahren wurde sie aus ihrer Heimat im besetzten Polen deportiert und mehrere Jahre zur Arbeit im Landkreis Göttingen gezwungen. Die Filmemacherin Sofia Leikam erzählt in „Die letzte Lücke“ die Geschichte von Wiktorias Tochter Ute Delimat, die sich bis heute mit der Leidensgeschichte ihrer Mutter auseinandersetzt und verstehen will, was Wiktoria zu der Frau gemacht hat, die sie war. Vor Ort, an den ehemaligen Stätten der Zwangsarbeit in unserer Region und in einem der umfangreichsten Archive über die Opfer des Nationalsozialismus sucht Ute nach neuen Informationen, um eine letzte Lücke in der Biografie ihrer Mutter zu schließen. Im Anschluss an die Vorführung erzählt Sofia Leikam im Gespräch mit Anna-Louise Wessling, was sie zu diesem Film bewegt hat und welche Schwierigkeiten zu überwinden waren.
Der Eintritt ist frei.
- Thu, 12.01.2023
Wie können wir Migration sammeln und ausstellen?
Podiumsdiskussion
Zum Abschluss der Laufzeit der Sonderausstellung "Moving Things" diskutieren Wissenschaftler:innen und Museumsschaffende über Perspektiven und Herausforderungen, Migration im Museum auszustellen. Für das Gespräch haben der Ausstellungskurator Prof. Dr. Joachim Baur (TU Dortmund), Prof. Dr. Sabine Hess (Universität Göttingen), Sandra Vacca (Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland, Köln), John Jensen (Flugt Museum in Oksbøl) und weitere Gäste ihre Teilnahme zugesagt.
Der Eintritt ist frei.
- Wed, 30.11.2022
JAZDA!
[polnisch: die Fahrt; auch: Auf geht’s! (ugs.)]
Das Museum Friedland, die Fondation Camp des Milles und die Fundacja Krzyżowa stellen als museale Erinnerungsorte wichtige Bezugspunkte für unseren heutigen Blick auf Geschichte dar. Unter dem Motto „Gemeinsam erinnern – Zukunft gestalten“ begegneten sich im ersten Halbjahr 2022 30 junge Erwachsene aus Frankreich, Polen und Deutschland in allen drei Ländern. In mehreren Projektphasen brachten sie (eigene) Migrationsbiografien mit regionaler und europäischer Geschichte in Dialog. Austausch und Verständigung prägten die Zusammenarbeit. Die Gedanken der Gruppe knüpfen an die hiesige Dauerausstellung an und denken sie weiter. Die Ergebnisse zeigt eine neue Sonderausstellung im Foyer und den Räumen des Museums Friedland, die am 12. August eröffnet wurde. Eine Besichtigung ist zu den gewohnten Öffnungszeiten des Museums Mittwoch bis Sonntag von 10 – 18 Uhr möglich.
 […] - Thu, 24.11.2022
Fluchtpunkt Niedersachsen
Gespräch mit Zeitzeug:innen
Mehr als die Hälfte der in Niedersachsen lebenden Menschen haben einen familiären Bezug zu Flucht und Vertreibung. Diese Themen stehen auch im Mittelpunkt des dritten moderierten Gesprächs mit Zeitzeug:innen, zu dem das Museum Friedland gemeinsam mit der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Fluchtpunkt Niedersachsen: Erzählen von Abschied, Ankunft und Neubeginn“ einladen. Die Teilnehmer:innen, die ihre Heimat aufgrund von politischer Verfolgung verlassen mussten, berichten über ihre Flucht und über ihr Ankommen in Deutschland und Niedersachsen.
Der Abend beginnt mit einer kurzen Einführung in das Thema durch Dr. Anna Haut, wissenschaftliche Leiterin des Museums Friedland. Die Gesprächsrunde selbst wird von Feridun Öztoprak vom Netzwerk Spielfeld Gesellschaft moderiert.
Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es die Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit allen Beteiligten.  […] - Tue, 22.11.2022
Flucht. Eine Menschheitsgeschichte
Lesung & Gespräch
Andreas Kossert, renommierter Experte zum Thema Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert, liest aus seinem Buch „Flucht. Eine Menschheitsgeschichte.“ Er stellt die aktuellen Flüchtlingsbewegungen in einen großen geschichtlichen Zusammenhang und zeigt auf bewegende Weise, welche existenziellen Erfahrungen von Entwurzelung und Anfeindung mit dem Verlust der Heimat einhergehen – und wie diese Erfahrungen sich über Herkunftskontexte und Generationen hinweg ähneln. Auch in Friedland teilen seit nunmehr fast 80 Jahren deutsche Flüchtlinge und Aussiedler:innen ebenso wie Schutzsuchende aus aller Welt die Erfahrung des Transits durch das Grenzdurchgangslager. Mit Museumsleiterin Anna Haut unterhält sich Andreas Kossert über die Situation von Flüchtlingen und Migrant:innen gestern und heute, über den Prozess des Ankommens sowie die Strategien der Verarbeitung, die Menschen mit Fluchterfahrung aus verschiedenen Jahrzehnten entwickelt haben. Dahinter steht der Appell, Flüchtlinge als Akteure der Weltgeschichte ernst zu nehmen und ihnen mit Empathie zu begegnen.
Die Lesung findet im Museumsfoyer statt. Der Eintritt ist frei. […] - Wed, 12.10.2022
Lesung und Gespräch
Barbe Maria Linke: Wege, die wir gingen. Zwölf Frauen aus Ost- und Westdeutschland geben Auskunft
„Wege, die wir gingen“ erzählt die Geschichten von zwölf Frauen. Dafür hat die Autorin jeweils sechs Frauen aus Ost- und Westdeutschland interviewt. Die Frauen erzählen von ihrem Leben und bedeutenden historischen Ereignissen wie dem Mauerbau 1961 und dem Mauerfall 1989. Somit entsteht ein Bild deutsch-deutscher Geschichte, aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet.
Im Anschluss an die Lesung laden wir zum Gespräch mit der Autorin ein, die selbst in der DDR aufwuchs und 1983 ausgebürgert wurde. Die Veranstaltung findet im Foyer des Museums Friedland statt, der Eintritt ist frei.
- Wed, 28.09.2022
Filmabend
Materialität von MigrationWie materialisiert sich Migration? „Bag Mohajer – Tasche des Flüchtlings“ erzählt die Geschichte von Hakim, Mansour und Morteza, die aus gestrandeten Booten und Schwimmwesten auf Lesbos Taschen schneidern. Sie erzählen ihre eigene Fluchtgeschichte und tragen diese an Orte, die für sie selbst unerreichbar sind. Von Orten, die unerreichbar geworden sind, handelt auch der zweite Film „District Zero“: Maamun repariert in einem syrischen Flüchtlingslager die Handys anderer Menschen und erhält ihnen so ihre Erinnerungen an eine bessere Vergangenheit.
Zum Auftakt des Begleitprogramms der Sonderausstellung „Moving Things“ im Forum Wissen Göttingen zeigt das Museum Friedland im Kino Mélìes diese zwei Dokumentarfilme an einem Abend. Das für den Anschluss an die Vorführung angekündigte Gespräch mit Adrian Oeser, dem Regisseur von „Bag Mohajer“, muss krankheitsbedingt leider ausfallen.
Bag Mohajer: Deutschland 2017, 30 Min.
District Zero: Spanien 2015, Arabisch mit dt. Untertiteln, 01h07min
- Fri, 16.09.2022
Fällt aus!
„Was ich nie gesagt habe“Bestsellerautorin Susanne Abel liest in der St. Norbert-Kirche Friedland
Die Lesung mit Susanne Abel muss aus dringenden privaten Gründen der Autorin leider ausfallen.
Mit ihrem Debütroman schaffte sie 2021 auf Anhieb den Sprung in die Bestsellerlisten: In „Stay away from Gretchen“ entfaltet Susanne Abel die Geschichte einer unmöglichen Liebe in der Nachkriegszeit, verwebt sie geschickt mit der Gegenwart und lässt ihre Leser:innen am Schicksal der heute 84-jährigen Greta teilhaben. Auch die Fortsetzung „Was ich nie gesagt habe. Gretchens Schicksalsfamilie“ berührt das Publikum und steht seit Juni 2022 weit oben auf der Spiegel-Bestsellerliste.
Welche autobiografischen Bezüge die Autorin zum Schreiben inspiriert haben, warum Flucht und Vertreibung bis heute das Leben der nachfolgenden Generationen prägen und wie sie selbst den großen Erfolg ihrer Bücher einordnet, wird Susanne Abel zwischen den Lesepassagen im Gespräch mit Bildungsreferentin Angela Steinhardt erläutern. Das Publikum ist herzlich eingeladen, sich mit weiteren Fragen an einem kurzweiligen Abend zu beteiligen!
Der Eintritt ist frei. Die Lesung wird auch als Livestream übertragen.