Souad Rana Kalash mit Henrieke Ribbe

Rana Kalash über die Figur in ihrem Bild: Souad ist eine fiktive Frau aus der Region zwischen Marokko und Iran, wo Unruhen und Kriege starke Migrationsbewegungen und eine humanitäre Krise ausgelöst haben. Der Name Souad ist eine Abwandlung des arabischen Wortes für Glück „Saáda“. Souad stellt eine schweigende Frau dar, die ihre Brustwarzen bügeln muss, um ihre weiblichen Merkmale zu verbergen. Sie will den Arm heben und winken, aber er ist durch die Tyrannei der Traditionen und gesellschaftlichen Normen abgeschnitten. „Meine Souad wäre glücklich, wenn sie ihren amputierten Arm wieder heilen und ihre Stimme wiederbekommen würde. Dieses Gemälde ist in nur einer Nacht auf der Leinwand entstanden, aber in meinem Inneren bleibt es neun Leben lang!“

Henrieke Ribbe traf Rana Kalash 2016 bei einem Flachsworkshop an der Akademie der Künste in Berlin: „Wir fuhren im gleichen Zug nach Hause und tauschten unsere Telefonnummern aus. Später besuchten wir uns gegenseitig zu Hause. Das Foto, auf dem mein Gemälde basiert, wurde während eines dieser Treffen aufgenommen. Es zeigt Rana und ihren Mann. Für mich ist Rana eine starke, selbstbewusste Frau, die Kinder großzieht, den Haushalt führt, andere Frauen unterstützt und ihnen hilft, eine Gemeinschaft zu bilden. Ihre Schönheit und Intelligenz beeindrucken mich. Der Widerspruch liegt darin, wie sie sich innerlich fühlt!