Skip to main content

Martin Adloff

Auszug aus meiner Familienchronik :

Wann wir 1946 aus Danzig ausgewiesen wurden, weiß ich nicht. Jedenfalls kamen wir im Sommer in Friedland an, das uns wie ein Paradies vorkam. Zwar lebte man immer noch mit vielen fremden Menschen zusammen in sogenannten Nissenhütten, aber man hatte ein Feldbett, jeder hatte ein eigenes graugrünes Feldbett. Solche sind ja relativ straff gespannt, aber im Verhältnis zum Fußboden: wie auf Wolken! Und zu essen gab es genug, auch Kleider gab es zum Aussuchen und Schuhe – und es gab keine Angst mehr!

Meine Mutter erlangte eine gewisse Berühmtheit, weil sie nach der Ankunft sehr sehr lange geschlafen hat. Es war die Leistung ihres Lebens. Von Königsberg über Danzig nach Friedland unter übelsten Bedingungen zwei alte Leute, einen Säugling und mich durchzubringen, und alles mit der Ungewissheit, ob ihr Mann, ihr Werner, noch lebte.

Da Friedland in meinem Leben immer eine besondere Rolle spielt, bin ich 2004 und 2005 extra von Frankfurt aus hingefahren. Insbesondere die kleine Nissenhütte (Museum) hat mich sehr berührt!

Ich wünsche Ihrer Museumsfeier viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Adloff

 

 

zurück zu den Glückwünschen