Foto: Anna Louise Wessling|

MOVING THINGS
Zur Materialität von Flucht und Migration

Welche Rolle spielen Dinge im Rahmen von Flucht und Migration? Welche Versprechen tragen sie in sich, welche Emotionen, Hoffnungen und Erwartungen? Die neue Sonderausstellung MOVING THINGS nähert sich den Themen Flucht und Migration über die Sprache der Objekte. MOVING THINGS ist ein gemeinsames Projekt der Universität Göttingen mit den Exponauten. Ausstellungen et cetera, Berlin, dem Kunstverein Göttingen und dem Museum Friedland. Sie ist vom 28. Oktober 2022 bis 15. Januar 2023 auf der Sonderausstellungsfläche im Forum Wissen Göttingen zu sehen.

MOVING THINGS geht auf das Forschungsprojekt „Zur Materialität von Flucht und Migration“ zurück, das von drei Verbundpartnern getragen wurde: dem Institut für Ethnologie der Georg-August-Universität Göttingen, dem Museum Friedland und dem Berliner Ausstellungsbüro Die Exponauten. Ausstellungen et cetera. Von September 2018 bis Juli 2021 widmete sich das Forschungsprojekt Fragen wie: Welche Rolle spielen Dinge im Rahmen von Flucht und Migration? Was sagen Dinge über menschliche Existenzweisen? Was hat materieller Besitz mit Menschenwürde zu tun und was bedeutet sein Verlust? Wie verändern Menschen Dinge und Dinge Menschen? Ausgangspunkt waren Forschungen im Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen. Die Wege der Recherche, die Gespräche und Begegnungen führten bald weit darüber hinaus: nach Moria und in die Türkei, nach Syrien und zu afghanischen Communities im Iran. 

 

 

 

In der Ausstellung werden die Fragen auf unterschiedliche Weise behandelt. Sieben Räume widmen sich in freier Folge bewegten und bewegenden Dingen: Koffer, Schuhe, Papiere, Essen, ein Boot, Smartphones, Kunst. Sie eröffnen Auseinandersetzungen mit Komplexen wie Körper, Grenzen, Gemeinschaftlichkeit, Zuhause, Solidarität, Repräsentation und Transformation. Als Versuchsanordnung fragt sie nach Mensch-Ding-Beziehungen zwischen Materialität, Migration und Museum und wirft ein neues Licht auf die heutigen Bedingungen von Flucht und Migration. Sie wagt einen Versuch, die Materialität von Migration zu visualisieren.

Die Formen der Präsentation, entwickelt mit der Kooperative für Darstellungspolitik, Berlin, wechseln zwischen Arrangements ganz ohne Objekte, konzentrierten Blicken auf einzelne Dinge, künstlerischen Positionen und räumlichen Szenarien.

 

Künstlerische Positionen in der Ausstellung MOVING THINGS

 

Begleitprogramm und Bildungsangebote

 

Die Ausstellung Moving Things wird durch die Kulturstiftung der Länder, die Stiftung Niedersachsen, im Rahmen des Förderschwerpunktes „Sprache der Objekte“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.