„40 Jahre Lager Friedland“ Künstlerische Darstellung der Erinnerungen an das Lager
Klaus G. Haase (geboren 1942 in Kassel, 1988 in Wuppertal verstorben) war Maler und Grafiker. In seiner Kunst verarbeitete er seine Erlebnisse und Erinnerungen. Eines dieser Erlebnisse, die ihn und sein Menschenbild sehr prägte, war seine Zeit in Friedland. *
Er verbrachte den größten Teil seiner Kindheit und Jugend in Friedland, da sein Vater dort nach seiner Rückkehr aus dem Krieg Gemeindedirektor war. Haase hielt seine Erinnerungen anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Lagers als grafischen Zyklus fest. Es entstand eine Mappe von vier Lithografien in einer Auflage von 200 Exemplaren.
Seine Werke zeugen oft von Themen wie Zerstörung, Einsamkeit und Anonymität, welche auch in den vier Lithografien aus der Mappe sichtbar werden. Vor allem die Anonymität der Menschen in Friedland wird in jedem Bild durch die merkmallosen Gesichter und Körper der Lagerbewohner:innen deutlich. Der Künstler gewährte durch die Lithografien Einblicke in das Leben im Lager: Szenen aus und vor den Nissenhütten und auf dem Gelände des Lagers. Ein Bild erzählt vor dem Hintergrund der Rückkehr der Heimkehrer:innen von der Zeit als viele Menschennach Friedland kamen, um dort nach ihren vermissten Familienangehörigen zu suchen. Sie hielten Plakate mit Bildern ihrer Angehörigen in die Höhe und hofften darauf, dass jemand sie erkannte und ihnen weiterhelfen konnte.
Haase wurde sowohl zu Lebzeiten als auch nach seinem Tod die Rolle eines Mahners zugeschrieben. Er wollte durch die Thematisierung von Zerfall und Zerstörung vor den damals wie heute akuten Gefahren des Krieges warnen, deren Folgen für die betroffenen Menschen er in Friedland hautnah erlebte.
Das Museum Friedland erhielt die Grafikmappe als Schenkung.
* Einen großen Beitrag zur Recherche zum Künstler leistete das Stadtarchiv Wuppertal. Vielen Dank dafür.