Das Lied von der Friedlandglocke und die Friedland-Sonate Neue Klänge für die Sammlung
Gleich zwei originale Tonaufnahmen bereichern seit Kurzem die Sammlung des Museums Friedland: das Lied von der Friedlandglocke (1955) und die Friedland-Sonate (1976).
Die Sängerin Gertrud Tuboly-Österheld, damals 14jährige Schülerin aus Friedland, übergab dem Museum die originale Schallplatte mit der Aufnahme des Liedes von 1955. Wie es zu der Aufnahme kam, erzählte Dankmar Venus, der ehemalige Organist der Inneren Mission in Friedland, in einem Interview von 2012:
„Es gab während meiner Zeit hier einen Lagerangestellten, Herrn Friedrich Hirsch. (…) Ich habe mich sehr oft mit ihm unterhalten und viel von ihm gelernt. (…) Und er hatte die Lagerchronik geschrieben. Und eines Tages muss er auf den Gedanken gekommen sein "Diese Friedland-Glocke, der will ich ein Gedicht widmen." Und er schrieb dann die Friedland-Glocke, ich glaube die erste Strophe begann "Wo die schlichten Hütten stehen im stillen Grün. (…)" Es kommen da noch drei weitere Strophen. Und dieses Lied gefiel der Lagerleitung so gut, dieses Gedicht, dass sie einen Professor Dehne aus Göttingen beauftragten das zu vertonen. Und er vertonte es für seinen großen, er hatte einen Ostland-Chor. Das wurde auch hier aufgeführt, aber der Nachteil war bei diesem großen Chor, verstand man überhaupt nichts vom Text. Und deshalb kam Herr Hirsch auf mich zu, der Autor des Gedichtes und sagte "Können Sie nicht ein einstimmiges Lied schreiben, was vielleicht eine Sängerin von Ihnen dann singt? Mit Klavierbegleitung, so dass man etwas mehr vom Text verstehen kann." Und das habe ich dann gemacht. Meine Schwester spielte die Klavierbegleitung, meinen Bruder habe ich noch eine Cello-Stimme dazugeschrieben und eine Sängerin, die eine wunderschöne Stimme hatte, eine Schülerin von mir, 14 Jahre alt damals, hat das Lied dann hier gesungen. Es wurde vom Nordwestdeutschen Rundfunk, wie es damals noch hieß, aufgenommen, auf eine Schallplatte gepresst und ich glaube es ist weit über tausend Mal hier tagsüber abgespielt worden. Ganz oft, wenn ich vorbeikam, klang dieses Lied über das Lager.“